Direkt zum Hauptbereich

[Rezension] Drecksspiel


Autor: Martin Krist
Verlag: Ullstein
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2013
Seitenanzahl: 400
ISBN: 9783548285375

"Sie verschluckte sich. Schmerz brannte in ihrer Kehle. 
Plötzlich glaubte sie wieder Finger zu spüren. Das ist kein Traum!"


Ein sehr gut gewähltes Cover, welches eine Szene widerspiegelt und man sich diese somit noch besser vorstellen kann. Einfach großartig.


Zunächst einmal ist der Schreibstil sehr rasant. Anders kann man ihn, glaube ich, gar nicht beschreiben. Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt, was für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber am Ende goldrichtig war. Durch einen Personenregister am Anfang des Buches konnte man nochmal nachschlagen, wenn man die Person, um welche es sich in dem Moment handelt, nicht richtig einordnen konnte. Was ich aber fast gar nicht nutzen musste, denn dem Autor ist etwas gelungen, was nicht vielen gelingt. Er hat allen Figuren einen Charakter gegeben, durch welchen es mir um einiges leichter viel, den Geschehen zu folgen.



Schlüssel rasseln an der Tür. >>Ich hab mich hübsch gemacht<<, haucht Hannah, während ihr Mann Philip hinter ihr den Raum durchquert. Seine Hand streift ihren Nacken. Sie neigt den Kopf und ... sieht Handschuhe voller Blut. Finger schließen sich um ihre Kehle. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie an einem Stuhl gefesselt. Vor ihr ein fremder Mann. Nur ein Gedanke peinigt sie in diesem Moment: Er darf Millie nicht finden! Hannahs Tochter schläft im Zimmer nebenan ...

Auf dieses Schmuckstück bin ich auf Instagram aufmerksam geworden. Viele haben so davon geschwärmt. Auch wenn Thriller nicht mein bevorzugtes Genre ist, so bin ich dennoch manchmal einen kleinen Nervenkitzel nicht abgeneigt. Ich betone extra "einen kleinen", denn was Martin Krist hier erschaffen hat, ist etwas mehr als nur ein kleiner Nervenkitzel. Nur soviel: Meine Fingernägel müssen jetzt erst einmal wieder nachwachsen!

Hannah ist sehr aufgeregt. Ihr Mann Philip will mit ihr und der gemeinsamen kleinen Tochter Millie wie früher einen unerwarteten Ausflug machen. Auch wenn es gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist, freut sie sich schon sehr darauf. Nur wird nach diesem Ausflug nichts mehr so sein, wie es früher einmal war. 

Eigentlich würde ich an dieser Stelle auf die einzelnen Protagonisten eingehen, aber das kann ich bei diesem Buch leider nicht. Daher werde ich versuchen so spoilerfrei wie möglich alles zu beschreiben.

Der Privatermittler David Gross ermittelt zur selben Zeit in Berlin in einem Entführungsfall, bei dem er schnell merkt, dass dort viel mehr dahinter steckt, als es vorher den Anschein hatte. 

Dann ist da noch Toni. Er hat die Prostituierte Leyla geschwängert, aber auf Toni möchte ich lieber nicht näher eingehen. Da müsst ihr euch selbst ein Bild machen. 



Drecksspiel war mein erster Thriller von Martin Krist und definitiv nicht mein letzter. Einmal angefangen konnte und wollte ich das Buch einfach nicht aus meiner Hand legen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir der Privatermittler David Gross. Er ist sehr Authentisch und handelt nach seinen eigenen Regeln. Auch seine sehr direkte Wortwahl, u.a. "verfickte Scheiße" ließen mich manchmal schmunzeln, aber dadurch wirkte er auch wieder sehr echt.
Aber auch die anderen Figuren bekommen genug Entfaltungsmöglichkeiten, sodass kein Charakter blass erscheint. 
Die Geschichte ist so rasant geschrieben, dass ich bei diesem Cliffhanger dachte, dass das nicht sein kann. Wie kann Martin Krist uns das antun. Es ist nun mal ein echtes Drecksspiel. Aber ich habe schon recherchiert und werde mir bald Engelsgleich, die Fortsetzung zu Drecksspiel bestellen. 


Ein wahrer Page Turner!!!!!!!



























Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

[Rezension] Fair Game - Jade & Shep

Autor: Monica Murphy Verlag:  Heyne Erscheinungsdatum: 9. Mai 2017 Seitenanzahl: 448 ISBN: 9783453421523 "... Die muss was besonderes sein." Mein Herz zieht sich zusammen.  Was hat sie nur mit mir gemacht? Und was bin ich für ein Idiot?  "Ist sie", stimme ich ihn leise zu. "Ich kann noch nicht mal genau sagen, wieso." Das Cover ist nun wirklich nichts besonderes. Ich würde es eher als Standardcover bezeichnen. Dennoch sticht das Mädchen auf dem Cover hervor, denn sie hat, wie auch Jade, Sommersprossen und das macht es nun doch sehr passend zu der Geschichte. Wie ich es schon aus vielen Büchern von Monica Murphy gewohnt bin, besticht auch ihr neustes Werk aus einem flüssigen und leichten Schreibstil, welcher es mir wirklich schwer gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen.  Schlimm genug, dass Jades Freund sie zu einem langweiligen Pokerspiel mitschleppt. Er benutzt sie auch noch als Spieleinsatz … und verliert.

[Rezension] Das Reich der sieben Höfe - Flammen und Finsternis

Autor: Sarah J. Maas Verlag:  DTV Erscheinungsdatum: 4. August 2017 Seitenanzahl: 720 ISBN: 9783423761826 "Nein, ich wollte nie wieder schwach sein.  Ich wollte nie wieder von der Gunst anderer abhängig sein.  Ich wollte nie wieder von einem Wesen wie dem Attor nach Belieben gefoltert werden, nur weil ich hilflos war und mich nicht zu wehren wusste.  Nie wieder." Auch wenn die Cover mit den Originalen meiner Meinung nach nicht mithalten können, so sind die doch sehr ansehnlich. Dieses Mal hat die Kriegerin auf dem Cover ein gelbes Kleid an und ist von Schmetterlingen umgeben, was sehr gut auch zur Geschichte passt. Auch im zweiten Teil war ich wieder von der ersten Seite an gefesselt. Ich vergöttere diese Autorin mit ihrem bildgewaltigen, mitreißenden und absolut glaubwürdigen Schreibstil. Für mich ist Sarah J. Maas DIE Fantasyautorin schlechthin. Aus den Klauen von Amarantha befreit, kehrt Feyre zurück an den Frühlingshof. Doch sie

[Rezension] Nur noch ein einziges Mal

Autor: Colleen Hoover Verlag:  DTV Erscheinungsdatum: 10. November 2017 Seitenanzahl: 416 ISBN: 9783423740302 "So etwas wie schlechte Menschen gibt es nicht.  Wir sind alle bloß Menschen, die manchmal schlimme Dinge tun." Ich bin dem Verlag so dankbar, das sie das originale Cover übernommen haben. Die zerstörte Orchidee auf dem weißen Hintergrund passt so gut zu der Geschichte. Es ist ein wahrer Eyecatcher und nahezu perfekt.  Colleen Hoover ist der helle Wahnsinn. Sie schreibt so gut, wie keine zweite. Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig zu lesen. Sie schreibt über Themen, an denen sich manche Autoren nicht herantrauen würden und setzt diese so gekonnt in Szene, dass man entweder aus vollem Herzen lachen kann oder eben herzzerreißend weinen muss. Die Geschichte wird von Lily erzählt, was mich noch besser in ihre Gedankenwelt hat abtauchen lassen. Grandios! Einfach grandios!!! Als sie nach Boston zieht, fühlt Lily sich zunächst w